Bericht: Alles andere als abgehoben

Bericht: Alles andere als abgehoben

Der Vorsitzende des LSV, Ralf Pirig (r.), erklärte den Gästen, unter ihnen Die Bürgermeister Larue (vorne hockend) und Buch (im Simulator), die Steuerung eines Segelflugzeugs. Foto: Elberfeld

Bergstein. Dürens Bürgermeister Paul Larue traf als einer der Festredner des „Luftsportvereins Düren-Hürtgenwald“ die Grundstimmung der Segelflieger während der Jubiläumsfeier. „Seit Menschengedenken besteht der Traum vom Fliegen“, sinnierte der gelernte Historiker, „und hier auf den Höhen der Eifel ist dieser Traum schon seit vielen Jahren Wirklichkeit geworden.“ Dann blickte Larue zurück. Durch die Erfindung der ersten Flugkörper im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts sei die Entwicklung der Fliegerei nicht mehr aufzuhalten gewesen.

Sein Kollege Axel Buch, Bürgermeister von Hürtgenwald, thematisierte die Entwicklung in der Flugtechnik und die überaus positive Arbeit der Mitglieder des LSV. Er erinnerte an die Männer der ersten Stunde wie Lehrer Hermann Stollenwerk aus Bergstein, der für den LSV den Weg auf die Höhen der Gemeinde Hürtgenwald ebnen half. „Ich bedanke mich ausdrücklich bei Ihnen“, sagte Buch, „dass sie unseren Kindern und Jugendlichen, die in ihrem Verein eine Heimat gefunden haben, wertvolle Eigenschaften wie Disziplin, Verantwortung und soziales Engagement mit auf den Weg geben.“ Dabei bleibe der waghalsige Ikarus, der sich mit seinem Flugobjekt zu nahe an die Sonne gewagt habe, außen vor. Der Ortsvorsteher von Bergstein und Zerkall, Marcel Drehsen, betonte die Integration des LSV in die Dorfgemeinschaft. Zudem mehre der LSV seit vielen Jahren das Ansehen des kleinen Eifelortes weit über die Region hinaus. Wie vorher die stellvertretende Landrätin Liesel Koschorrek und die Bürgermeister Larue und Buch, hatte auch Drehsen ein Geschenk in einem Umschlag mit Inhalt. Der Verein braucht für seine Arbeit auch Spenden.

Der Vorsitzende des LSV, Ralf Pirig, hatte die Jubiläumsveranstaltung in der Flughalle in Bergstein eröffnet. Vor den Gästen, die sich wegen des schlechten Wetters mit einem Flugsimulator begnügen mussten, ließ er die historische Entwicklung Revue passieren. Als 1951 von den alliierten Streitkräften das Ende des Kriegszustandes erklärt und am 19. Juni 1951 der Erlass veröffentlicht wurde, dass Bau und Betrieb von Segelflugzeugen im besetzten Deutschland wieder erlaubt seien, konnte die Dürener Flugbegeisterten nichts mehr halten.

Das eigene Fluggelände

Drei Tage später, am 22. Juni 1951, wurde der Verein gegründet. Nach zwei Jahren Bauzeit startete der „LSV Düren und Dürener Land“ die ersten Flugversuche. Ein eigenes Fluggelände gab es noch nicht. So flog man auf der Drover und der Merzenicher Heide, der Dahlemer Binz oder auch dem Fliegerhorst Nörvenich. 1972 kam der Countdown Richtung Fluggelände Bergstein und Brandenberg. Mit Unterstützung der Gemeinde Hürtgenwald, der Stadt und des Kreises Düren sowie der Landesregierung gab es bald ein Gelände, das Jahre später in den Besitz des LSV überging.

Der Verein floriert zurzeit mit sechs Segelflugzeugen, fünf Fluglehrern und 51 Mitgliedern. „Sehr am Herzen liegt uns die Zusammenarbeit mit Schulen und Jugendeinrichtungen“, bekannte Pirig, „damit möglichst vielen Menschen der Traum vom Fliegen ermöglicht wird.“

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