Ein Lastwagen namens „Brandenberg“
Pressebericht in der DZ vom 20.08.2013
Der Luftsportverein Hürtgenwald nimmt auf dem Segelflugplatz Bergstein ein neues Windenträgerfahrzeug“ in Betrieb
Ein Fahrzeug namens „Brandenberg“: Ralf Pirig, der Vorsitzende des Luftsportvereins Hürtgenwald, Dritter von links, freute sich mit Vorstandsmitgliedern und Ehrengästen über die Errungenschaft. Foto: Anneliese Lauscher
Hürtgenwald-Bergstein. Zur Taufe kamen am Samstagnachmittag viele Mitglieder des Luftsportvereins Hürtgenwald zum Segelflugplatz Bergstein, der Täufling war ein Windenträgerfahrzeug. Dabei handelt es sich um einen Lkw, auf dessen Auflieger der Kasten aufgebaut wurde, der die eigentliche Winde trägt. Ein alter MAN aus dem Baujahr 1961 hatte ausgedient, und dank guter Verbindungen kam ein tüchtiges Fahrzeug als Spende vom Frankfurter Flughafen, die Fraport-AG spendete es den Hürtgenwalder Segelfliegern. Es hatte vorher seinen Dienst als mobile Treppe getan.
Der 1. Vorsitzende, Ralf Pirig, erläuterte den Zweck der Winde: Ein Segelflugzeug kann nicht alleine starten, es wird gegen den Wind hoch gezogen. Durch ein Seil von 800 bis 900 m Länge ist das Flugzeug mit der Winde verbunden, der Fahrer des Trägerfahrzeugs zieht mit Hilfe eines Motors das Seil ein, dadurch startet das Flugzeug.
Dank für Unterstützung
Ralf Pirig dankte allen Helfern, die mit Unterstützung des THW beim Umbau des neuen Fahrzeugs und beim Aufbau der Winde mit angepackt haben. Er bedankte sich auch bei der Sparkasse Düren für die finanzielle Unterstützung und bei der Gemeinde Hürtgenwald, die stets ein offenes Ohr für den Verein habe. Pater Alfred, der den in Urlaub weilenden Pfarrer Lautenschläger vertrat, sprach Gebete für alle Menschen, die mit dem neuen Fahrzeug umgehen. Dann nahm er die Segnung vor. Die Ortsvorsteher von Bergstein und Brandenberg, Marcel Drehsen und Rainer Polzenberg, ließen es sich nicht nehmen, das Windenträgerfahrzeug mit Sekt zu taufen, es heißt „Brandenberg“.
„Ich wünsche Euch, dass jeder, der damit startet, wenigstens eine vernünftige Platzrunde hinkriegt“, sagte Rainer Polzenberg. Auch Helmut Rösseler, der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Hürtgenwald, wünschte stets gutes Gelingen.
40 aktive Segelflieger
Mehrere Segelflugzeuge stehen im Hangar am Segelflugplatz außerhalb von Bergstein, Ein- und Zweisitzer. Dem Verein gehören 40 aktive Segelflieger an, gleichermaßen Frauen und Männer interessieren sich für diesen Sport. „Ab vierzehn Jahre kann man geschult werden“, berichtet Juliane Pirig, „es gibt drei Prüfungsstufen, die Zulassungsbestimmungen sind ziemlich streng. Und was man in der umfangreichen Theorie lernt, kann man in der Schule gut in Mathe und Physik brauchen.“
Wenn man’s kann, dann ist es unvergleichlich und faszinierend. Das drückt Dieter Wimberger, Mitglied im Vorstand des Vereins, folgendermaßen aus: „Was das bedeutet, lautlos da oben zu schweben, das kann man nicht beschreiben, es ist eine tolle Erfahrung.“ „Es macht irrsinnig Spaß“, pflichtet ihm Juliane Pirig bei, die auch darauf hinweist, dass die Jugendlichen lernen, Verantwortung zu übernehmen und kooperativ zusammenzuarbeiten. „Man braucht sieben Leute, damit einer fliegen kann“, hat ihr Vater, Ralf Pirig, oft erfahren. Nun hat ein Ferienzeltlager am Segelflugplatz begonnen; die Kinder werden einige interessante Unternehmungen machen, Wanderungen, Ausflüge, und sie dürfen fliegen! Von der Philips Fluggruppe Aachen ist ein kleiner Motorsegler dazu gekommen, der hier vierzehn Tage im Probebetrieb fliegen wird. Mit kühlen Getränken und leckeren Sachen vom Grill feierten die Segler die Taufe ihres neuen Trägerfahrzeugs – und die Ehrengäste durften in die Luft gehen! (ale)
Zeitungsbericht in der Dürener Zeitung vom 20.08.2013